Störungen des Sprechens
Dyslalie
Artikulationsstörung, bei der das Kind Buchstaben nicht oder fehlerhaft einsetzt
(z.B. Tatze->Katze, Su->Schuh, Bau_ ->Baum etc.)
Da das Sprechen erst gelernt werden muss, ist es völlig normal, dass Kinder Buchstaben zunächst nicht oder fehlerhaft sprechen können. Kinder mit Artikulationsstörungen werden oft nur schlecht oder gar nicht verstanden.
Stottern
Beim Stottern verlieren die Kinder die Kontrolle über das Sprechen.
Unfreiwillig werden Wörter oder Buchstaben wiederholt (z.B. da ist, da ist, das ist…; K-K-K-Katze), Buchstaben verlängert (z.B. Mmmmmm-Mama) oder es treten unfreiwillige Blockierungen auf (z.B. —–Kuh), bei denen die Sprechbewegungen „hängen“ bleiben.
Oft reagieren die Kinder mit Anstrengungen (z.B. Wort- oder Satzabbrüchen, Mitbewegungen des Kopfes, Grimassieren, leiser sprechen, etc.).
Die Reaktionen auf das Stottern und der Leidensdruck der Kinder sind sehr individuell und nicht von dem Schweregrad des Stotterns abhängig. Für manche Kinder ist das Stottern eine psychische Belastung. Sie ziehen sich zurück, vermeiden zu sprechen, schämen sich etc.
Es sind auch „stotterfreie“ Phasen möglich.
Stottern beginnt zwischen zwei und fünf Jahren, wobei hier das sog.“physiologische Stottern“ abgegrenzt werden muss. Im Rahmen der Sprachentwicklung können in diesen Jahren Sprechunflüssigkeiten auftreten, die nicht mit dem Stottern verwechselt werden dürfen. Es können lockere Wort- und Satzteilwiederholungen auftreten, es besteht kein Störungsbewusstsein, die Kinder versuchen nicht dem Stottern über eine Sekundärsymptomatik auszuweichen (z.B. keine Versuche des Kindes die Wiederholungen zu unterdrücken, wie z. B. Mitbewegungen im Gesicht oder am gesamten Körper etc.) und die Symptome sollten nicht länger als 6 Monate auftreten.
Poltern
Das Poltern ist von zu hoher und/oder zu unregelmäßig schwankender Sprechgeschwindigkeit geprägt. Es treten Auslassungen, Verschmelzungen und/oder artikulatorische Veränderung von Buchstaben, Silben, Wörtern, Phrasen auf (z.B. schib Milch -> gib mir die Milch)
Audiogen bedingte Sprechstörungen
Im Rahmen einer Hörstörung können Buchstaben, die in der vom Hörverlust betroffenen Frequenz liegen, nicht oder nur ungenau wahrgenommen werden. Daher werden diese Buchstaben nicht oder ungenau gesprochen. Am häufigsten sind die Zischlaute (f,s,sch) betroffen. Außerdem können Auffälligkeiten der Stimme (z.B. nasaler Stimmklang), der Sprechmelodie sowie der Sprechatmung hinzukommen.
Kindliche Sprechapraxie
Die Sprechapraxie ist durch eine unzureichende Planung und Koordination von Sprechbewegungen gekennzeichnet. Er treten Schwierigkeiten in der Artikulation, der Sprechmelodie und -rhythmus auf. Die Artikulationsschwierigkeiten gehen mit Suchbewegungen der Lippen, Zunge, Kiefer etc. einher und betreffen häufig den Beginn eines Wortes.